Achtsame Kommunikation

Achtsame Kommunikation

 

Kommunikation zwischen Menschen ist oft unklar. Im Hinblick auf die pure Botschaft, ohne zwischen den Zeilen bewusst oder unbewusst noch verdeckte andere Botschaften zu vermitteln, im Hinblick auf die eigene Klarheit, welche Information genau man eigentlich transportieren will und auch im Hinblick auf emotional geladene Energien, die sich an die Worte haften und nicht zulassen, dass es um die reine Übermittlung zielgerichteter Inhalte geht.

Zwischenmenschliche und innermenschliche Konflikte werden oft unbewusst in eine Kommunikation mit hineingepackt, wodurch sie verschwommen und auch oft so  emotional wird, dass plötzlich nicht mehr die eigentliche Botschaft das ist, worum es dann geht. Dies bringt Verwirrung und auch Verletzung, ohne dass es zu einem befriedigenden Ziel führt.

Man kann tiefsitzende unbewusste emotionale Verstrickungen, die eine Kommunikation negativ beeinflussen, kaum innerhalb eines 1- Tagesworkshops bereinigen, man kann aber ein paar Möglichkeiten und Methoden aufzeigen, die dazu führen, dass eine Kommunikation klarer wird. Hier nur ein paar davon:

 

Innere Konflikte erkennen, klären und auflösen

... durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen verinnerlichten Wertesystem. Durch Klärung der inneren unbewussten Wertehierarchie, kann eine Ordnung entstehen, so dass ein Konflikt sich auflösen kann, weil man die Sicherheit hat, wirklich das zu tun, was im Augenblick das Wichtigste ist für das innere Wertesystem.

 

Das 4-Ohren Modell nach Friedemann Schulz von Thun.

Hier geht es um die Erkenntnis, dass jede Botschaft vom Empfänger auf 4 Ebenen aufgenommen wird und der Sender dies auch bewusst oder unbewusst einsetzt. So gibt es die reine Sachebene, die Apellebene, die Selbstoffenbahrungsebene und die Beziehungsebene. Beispiel: ein Ehemann sagt während einer Autofahrt zu seiner Frau: die Ampel ist grün. Dies ist auf der Sachebene eine klare Aussage. Auf der Beziehungsebene kann dies bedeuten: Du bist zu blöd um es zu merken. Auf der Apellebene heißt es: pass auf, sonst bauen wir einen Unfall und auf der Selbstoffenbahrungsebene kann es heißen: ich bin viel aufmerksamer als Du. Diese Ebenen zu erkennen und darauf zu achten, dass die Botschaft sachlich, freundlich und nicht entwertend ist für den Empfänger, gehört auch zu einer bewussten, achtsamen und klaren Kommunikation.

 

Die Metaebene

Wenn eine Kommunikation kompliziert geworden ist oder Konflikte auftreten, kann man sich auf die sogenannte Metaebene begeben. Man tritt sozusagen aus seiner Persönlichkeit, die oft verstrickt ist, heraus und begibt sich auf eine dritte Position - wird neutraler Beobachter. Hier ist man nicht assoziiert mit der Person, die den Konflikt austrägt, sondern man steht neben sich und dem Gesprächspartner und kann die ganze Situation ganzheitlich aber disoziiert betrachten. Man kann auch in die Position des Gegenübers gehen, um hinzuspüren, wie der sich fühlt in seiner Situation und kann dadurch evt. vieles besser verstehen.

 

Unklarheiten aufdecken

Viele Aussagen oder Ansagen sind durch Worte wie z.B immer, niemals, keiner, jeder u.s.w sehr verallgemeinert. Durch genaues Hinterfragen wie z.B. wirklich immer ? oder wirklich jeder ? kann man diese Unschärfe entlarven und hierdurch ein anderes inneres Gefühl vermitteln. Es fühlt sich dann nicht mehr so unbeweglich und unabänderlich an und lässt plötzlich Spielräume zu für neue Impulse und Ideen.

 

Refraiming

Man kann das Glas bekannterweise als halb voll oder halb leer betrachten. Es als halb voll zu empfinden ist ein Zeichen, dass ein gutes refraiming stattfindet. Dieses Bewusstsein zu wecken und zu fördern kann für manche Menschen eine völlig neue innere und freiere Erlebniswelt zur Folge haben.